Neu erhältlich ist die Biographie, über Fritz Widmer, geschrieben von Martin Hauzenberger. Erschienen im Zytglogge Verlag 2021




Fritz Widmer war der engste Kollege und Vertraute von Mani Matter im Sextett der legendären Berner Troubadours. Fast fünfzig Jahre lang schrieb und sang er Lieder von grosser Eigenart und Vielfalt in seinem saftigen Berndeutsch. Als Mundart-Schriftsteller, Zeitungs- und Radiokolumnist fand er ab den 1980er-Jahren ebenfalls offene Ohren, Augen und Herzen. Bis zu seinem frühen Tod 2010 schrieb und sang er unermüdlich und ermutigte und unterstützte jüngere Künstlerinnen und Künstler.

Sein Liedermacherkollege Martin Hauzenberger hat viele Stimmen von Fritz Widmers Weggefährtinnen und Weggefährten gesammelt. Entstanden ist eine spannende Biografie über einen hörens- und lesenswerten Dichter und Denker, die auch bislang unbekannte Seiten in seinem Leben beleuchtet.

Töchtern Karin und Anna, Joy Matter, Lukas Hartmann, Franz Hohler, Ernst Burren, Bänz Friedli, Guy Krneta, Tinu Heiniger, Christian Schmid, Hansueli von Allmen, Lisa Catena, Oli Kehrli, Ben Vatter und weiteren.

ISBN: 978-3-7296-5048-0

Zytglogge Verlag 2021

Zu den Artileln über das Buch, in der BZ März 21, Dr Wecker April 21, Kulturtipp Mai 21, Zeitlupe Mai 21, Schweizer Familie Juni 21, NZZ Juni 21, Der Bund Juli 21





Biographie, Übersicht über die Werke


Fritz Widmer (5.2.1938 – 28.4.2010) war im Hauptberuf Lehrer für Englisch und Deutsch am Seminar Marzili in Bern, nebenberuflich auch als Liedermacher, Schriftsteller, Mitwirkender in Radiosendungen und Fährmann tätig.

1965 – 1970 und wieder ab 1992 Konzerte gemeinsam mit den Berner Troubadours, aber auch oft allein oder mit andern Liedermachern und Schriftstellern.

In den Jahren 1973 – 1978 vor allem Konzerte mit dem Programm, das er zusammen mit Mani Matter und Jacob Stickelberger von Februar bis November 1972 ausgearbeitet hatte. Mit-Herausgeber des Nachlasses von Mani Matter: „Sudelhefte“, „Rumpelbuch“ und „Einisch nach emne grosse Gwitter“. Ferner stammen aus jener Zeit auch die heute noch erhältlichen CDs „Kriminalgschicht“ und „Der Kolumbus“.

Ab 1974 starke Einflüsse der internationalen Folk-Szene. Auftritte auf Bühnen und Workshops der Folk-Festivals Lenzburg und Gurten/Bern.

Zusammen mit Franz Hohler machte er Gedenkveranstaltungen für Mani Matter zu den Jubiläen 1992, 1997 und 2002.

Als Liedermacher unterscheidet er sich von den meisten andern dadurch, dass er mehrheitlich Lieder singt, die er aus anderen Sprachen ins Berndeutsche überträgt und bearbeitet, zweitens, dass er immer auch gerne mit andern Liedermachern zu zweit aufgetreten ist, seit Februar 2007 vor allem mit dem Baselbieter Markus Heiniger. Drittens, dass er bewusst unmodern ist: Er orientiert sich an Liedern vor 1950, und zunehmend an klassischen Mustern. Seit 2006 arbeitet er an einem Programm mit Übersetzungen von Gedichten und Liedern aus vergangenen Jahrhunderten, von Li-Tai-Po über Shakespeare, Robert Burns, Carl Michael Bellman, William Butler Yeats bis zu den Schweden Michael Wiehe und Ruben Nilson. Eine besondere Vorliebe hat er für die drei Da-Ponte-Opern von Mozart; vier Arien und Lieder in berndeutscher Strassenmusik-Fassung gehören bereits zu seinem Repertoire. Viertens bezeichnet er seine Lieder nie als 'Chansons'. Seine Vorbilder sind Schweden, nicht Franzosen. Es waren vor allem Carl Michael Bellman (1740-1795)
und Cornelis Vreeswijk (1937 - 1988), deren Lieder ihn zu Übersetzungen und Bearbeitungen anregten.

Fritz Widmer ist verheiratet mit der Musiklehrerin Christina geb. Hesse, einer Enkelin des Dichters und Schriftstellers Hermann Hesse (1877-1962). Mit ihr zusammen hält er gelegentlich Vorträge über den Grossvater.

Ebenfalls Musikerin ist die jüngere Tochter Anna Houston. Sie spielt in mehreren Ensembles und Orchestern in Irland. (Cello, Mandoline, Banjo) Sie hat seit 1985 auf allen CDs ihres Vaters mitgewirkt. Ebenso die ältere Tochter Karin Widmer mit Violine und Bouzouki. Karin ist im Hauptberuf Illustratorin und Grafikerin. Von ihr stammen die Covers der LP und der CD „Matter-Rock“.

Die Lieder von Fritz Widmer sind geprägt von der Spannung zwischen ländlicher und städtischer Umgebung, von Natur und Zivilisation, von Altbewährtem und Neumodischem.
Das Titellied seiner letzten CD: „Wo der Himu no gnue Platz het“ ist typisch dafür.

Er hat auch anderes als fremdsprachliche Lieder übersetzt, so etwa die Texte von Büne Huber auf der CD „Stella Nera“ ,1997, von Patent Ochsner (ins Hochdeutsche) und die Dialoge des Films von Bettina Oberli „Die Herbstzeitlosen“, 2006, (ins Berndeutsche)

Neben zwei Liedersammlungen „Ds fromme Ross“ (1974) und „Die wüeschte u die schöne Tröim“ (1980) sind auch vier Romane entstanden.

Im Jahr 2009 sind die CD "Wohär u Wohi?" und das Buch "Wo geit das hi, wo me vergisst?" erschienen.

Freizeit: Wandern, Skifahren, Schwimmen, Radfahren, Jäten, Geschirrspülen, Lesen*, Jassen und Boule.


***************************************

*
Bücher, die ich gerne las
und die mich immer noch nicht losgelassen haben:



Goethe: Gedichte; Wilhelm Meisters Lehrjahre; Wilhelm Meisters Wanderjahre.

Gottfried Keller: Das Sinngedicht. Der grüne Heinrich.

Charlotte Brontë: Jane Eyre.
Anne Brontë: The Tenant of Wildfell Hall
Emily Brontë: Wuthering Heights

Hermann Hesse: Briefe.

J.D. Salinger: The Catcher in the Rye; Nine Stories.

Frank McCourt: Angela’s Ashes.

Peter Englund: Tystnadens Historia ('Die Geschichte der Stille' und andere Essays)

Henning Mankell: Tea Bag